Weihnachtsmann mit Biss (German Edition) by Leonie von Zedernburg

Weihnachtsmann mit Biss (German Edition) by Leonie von Zedernburg

Autor:Leonie von Zedernburg [von Zedernburg, Leonie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-02T00:00:00+00:00


Hallo Steffi,

ich wollte mich für das wunderschöne Date bedanken. Ich habe mich sehr gefreut und hoffe, dass wir uns ab jetzt öfter sehen werden.

Mir ist aufgefallen, dass wir für heute Abend gar keine Uhrzeit ausgemacht haben. Nun, ich hole dieses Versäumnis hiermit nach. Wie wäre es um 20:00 Uhr am Glühweinstand?

Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen.

Jacob

Steffi wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hätte die ganze Welt vor Glück umarmen können. Überschwänglich steckte sie die Nase in den Strauß, wurde aber herb enttäuscht. Die Rosen rochen leider nach nichts. Doch das tat ihrer Freude keinen Abbruch. Wie eine Verrückte tanzte sie im Zimmer umher, warf sich aufs Bett, strampelte mit den Füßen in der Luft, bis sie völlig außer Atem auf der Bettkante zu sich kam.

Irgendwo in ihrem Unterbewusstsein kreiste eine Frage, die immer noch unbeantwortet geblieben war. Langsam drang sie an die Oberfläche und Steffi saß mit einem Mal stocksteif da. Sie wusste immer noch nicht, wie Jacob gewusst haben konnte, wo sie wohnte. Wieder überfielen sie Zweifel. Was sollte sie mit einem Typen anfangen, der ihr heimlich hinterher spionierte?

Ihre Euphorie platzte wie eine Seifenblase. Sie musste ihn heute fragen, sonst würde sie keine Ruhe finden. Wenn von Anfang an das Vertrauen im Eimer war, war das keine gute Voraussetzung für eine Beziehung, sollte es denn wirklich eine werden.

Steffi war ganz still geworden. Sie brauchte jetzt dringend Ablenkung. Ganz kurz kam ihr in den Sinn, dass sie bei ihren Eltern anrufen könnte. Sie hatte doch einen guten Vorwand. Das Wetter und die Frage, wie es nun mit dem Weihnachtsfest werden sollte, waren eine gute Ausrede. Doch dann entschied sie sich dagegen. Was, wenn Beate den Anruf entgegennehmen würde? Die Frotzeleien ihrer Schwester konnte sie jetzt nur schwer ertragen.

Steffi graute vor den vielen Stunden, die sie noch hinter sich bringen musste, bis es endlich so weit war. Sie legte sich aufs Bett und zappte durch die Programme. Liebesromanze hier, Liebesromanze da. Hatten diese verblödeten Fernsehfritzen denn gar nichts anderes im Kopf, als ewig die gleiche Sülze? Voller Frust entschied sie sich für eine der neuen Gameshows und verfolgte lustlos, wie sich ein paar B-Promis zum Affen machten. Sie bemerkte kaum, dass ihr die Augen immer wieder zufielen.

***

Erschrocken fuhr Steffi hoch. Wo war sie? Panisch blickte sie sich um, bis sich ihre Sinne langsam klärten. Immer noch dieses beschissene Hotelzimmer, stellte sie enttäuscht fest. Vor dem Bett flimmerte munter der Fernseher. Steffi schenkte ihm einen müden Blick. Helene Fischer, aha, na dann gute Nacht! Sie war schon dabei, die Augen zu schließen, als ihr bewusst wurde, dass sie noch eine Verabredung mit Jacob vor sich hatte. Draußen war es dunkel. Wie spät mochte es sein?

Ein Blick auf die Uhr und Steffi war, als hätte ihr jemand einen Kübel eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Sieben Uhr durch. Jetzt galt es, die Beine in die Hand zu nehmen.

Mensch, war das ärgerlich. Sie wollte doch noch einmal in Ruhe über alles nachdenken. Über was bitte willst du nachdenken? Steffi stand im Bad vor dem Waschbecken und putzte sich die Zähne.



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